Die Mode in den 60iger Jahre

Die Mode als Ausdruck einer revolutionären Generation

mode-60-erDie Mode einer Generation drückt immer die Zeit aus, in der sie gelebt hat. So ist es auch mit der Mode der 60iger Jahre, die sich von der Moderichtung der Generation davor gravierend unterschieden hat. In den 60iger Jahren machte sich unter den Jugendlichen einerseits eine Lebensfreude breit, die Raum suchte und durch viele Schranken der Elterngeneration nicht mehr aufzuhalten war. Die sexuelle Moral änderte sich damals grundlegend, was sich sehr deutlich in der Mode dieser Zeit widerspiegelte, die unter anderem auch den Minirock hervor gebracht hat. Andere Einflüsse in dieser Zeit war die Hippie-Bewegung, die den Krieg verabscheute und die Liebe unter den Menschen besonders betonte und diese Gedanken natürlich in der Mode zum Ausdruck brachte. Aber auch die Regimekritik der Studentenbewegung in den 60iger Jahren beeinflusste ganz deutlich die Mode durch ihre betont unkonventionelle Art.

Minirock und Magermodels kamen aus England

Waren die Frauen, die für die Mode der 50iger Jahre noch Vorbilder waren, noch sehr weiblich und hatten viele Rundungen, so sah man in den 60iger Jahren mit dem weltbekannten Mode-Model Twiggy aus England erstmalig ein Mager-Model auf dem Laufsteg. Ebenfalls aus England stammte die Idee für den Mini-Rock, den die Mode-Designerin Mary Quant damals entwarf und ihm binnen Kürze zu Weltruhm verhalf. Heute weltbekannte Bands wie The Beatles oder The Rolling Stones beeinflussen nicht nur die Frisurenmode, sondern auch die Mode an sich genauso wie das Weltbild ihrer Fans. Schlaghosen wurden genauso schnell berühmt wie der Pilzkopf der Beatles, den übrigens eine Friseurin aus Hamburg erdacht hat, die diese Band frisierte, als sie noch in Hamburg gastierte.

Die Hippie-Bewegung veränderte weltweit auch die Mode

Die Hippie-Bewegung entwickelte sich in den 60iger Jahren weltweit, hatte aber auch Hochburgen wie San Francisco oder Los Angeles. Namen wie Scott McKenzie, The Doors, Jimi Hendrix, Santana oder Janis Joplin wurden zu Legenden und mit ihnen die Mode, die sie trugen. Neben Minirock und Schlaghosen wurden jetzt auch für Frauen bodenlange Wallekleider modern. Die Mode wurde farbenfroh. Blumen und Fantasiemuster dominierten bei den Stoffen. Jeans waren nicht mehr grundsätzlich blau, sondern auch leuchtend orange, gelb oder geblümt. Perlen, Fransen und Stickereien, Römersandalen und Seidentücher, die als Stirnband getragen wurden, gehörten zu den absoluten Trends in der Mode. Make Love, not War, hieß die Devise dieser Generation. Diese Denkweise veränderte die Welt genauso wie die bisher da gewesene Mode innerhalb von nur wenigen Jahren grundlegend.

Kommune 1 und ihr Einfluss für die damalige Mode

Einen großen Einfluss auf die Mode in Deutschland hatten auch die Mitglieder der weltbekannten Kommune 1, zu denen so berühmte Leute der damaligen Studentenbewegung wie Rudi Dutschke, Fritz Teufel, Rainer Langhans oder Uschi Obermeier gehörten. Diese Bewegung zeichnete sich durch einen sehr populären Protest der Jugend gegen die Politik der Vereinigten Staaten aus, von der sie nicht wollten, dass sie sich in Deutschland ausbreiten sollte. Die jungen Leute hielten ihre Reden in Jeans und Pullover oder kariertem Hemd, langen Haaren und insgesamt sehr unkonventioneller Kleidung. Ihr Outfit war genauso unkonventionell wie ihre Denkweise. Besonders bekannt und auch modisch wurden kreisrunde Brillen, wie sie Fritz Teufel und Rainer Langhans auch vor Gericht trugen, wenn es dort um die Aktionen gegen Verlage wie den von Alex Springer ging.